Die Rauhnächte sind die zwölf Nächte, die kurz vor dem Ende des Jahres am 25. Dezember beginnen und bis zum 6. Januar andauern.
Der Begriff leitet sich von dem mittelhochdeutschen Begriff rûch für wild und haarig ab. Einige stellen die Verbindung zum haarigen Aussehen der Dämonen her, die in dieser Jahreszeit umherziehen sollen. Andere glauben, dass der Begriff rau mit der wilden Jagd von Odin und seiner Geisterarmee verbunden ist. Aber auch der Begriff rauhe Nächte leitet sich vermutlich vom Wort rauh ab, das sich auf die Räucherrituale der Häuser und Ställe bezieht, um Mensch und Tier zu schützen.
Die zwölf rauhen Nächte schließen die Lücke zwischen Sonnen- und Mondkalender. Der Sonnenkalender hat 365 Tage und der Mondkalender nur 354 Tage. Diese beiden Zeiträume unterscheiden sich, weil ein Mondzyklus von einem Neumond zum nächsten Neumond 29, 5 Tage umfasst und unser Sonnenkalender 30 bis 31 Tage pro Monat umfasst.
Der Zeitunterschied von elf Tagen und zwölf Nächten wurde von den Kelten oder den Germanen geregelt, indem die zwölf Rauhnächte zwischen den Jahren dazu addiert wurden. Es wird gesagt, dass diese Zeit praktisch nicht existiert und dass diese magischen Nächte jenseits von Raum und Zeit liegen. Es sind die Tage und Nächte, in denen das Gesetz der Natur außer Kraft gesetzt wird. Viele glauben, dass während der zwölf Rauhnächte die Türen zur Anderswelt weit geöffnet sind. Die Verbindung zwischen dem Diesseits und der Geisterwelt ist deswegen in diesen Nächten besonders stark. Die magischen Kräfte können wahrgenommen und genutzt werden.
Es ist eine Zeit der Besinnung und Reinigung, eine Zeit der Innenschau und Einsicht, des Nachdenkens und der Bewusstseinserweiterung. Diese beinhalten das Loslassen von alten, unnützen Dingen, Veränderung, Transformation, Neustart und Manifestation.
Nutzen Sie die Kräfte dieser mystischen Zeit, um sich selbst zu finden und Ihr Potenzial entfalten zu können.
Die Kräfte der Rauhnächte
Setzen Sie sich intensiv damit auseinander, was Sie im alten Jahr loslassen und zurücklassen möchten und was Sie im nächsten Jahr integrieren möchten. Es ist eine wunderbare Zeit, einen Raum für neue Ideen, Absichten und Raum für Ihre Intuition zu schaffen. Sie können sich besser in das einfühlen, was Sie wirklich für sich wollen.
Es gibt einige Praktiken, die Sie in dieser Zeit unterstützen können, die Kräfte dieser magischen Nächte zu nutzen.
Die zwölf Rauhnächte sind energetisch den zwölf Monaten des neuen Jahres zugeordnet. Einige glauben, dass jede einzelne raue Nacht die Ereignisse des jeweiligen Monats vorhersagen kann.
Sie können jeden Bereich Ihres Lebens aktiv für das neue Jahr gestalten, indem Sie bewusst mit diesen magischen Nächten umgehen. Unsere Absichten, Visualisierungen und Rituale sollen in dieser Jahreszeit ein besonderes Ergebnis haben.
Werden Sie langsamer
Gehen Sie so oft wie möglich in die Natur und verbinden Sie sich mit ihr. Betrachten Sie wenn möglich auch am Abend den Sternenhimmel und gehen Sie tief in sich. Was möchten Sie im nächsten Jahr erreichen und von was möchten Sie sich verabschieden?
Entschleunigen Sie Ihren Alltag, nehmen Sie sich Zeit zum Essen und versuchen Sie die Zeit so intensiv wie möglich wahrzunehmen.
Reinigen Sie Ihr Haus
Altes zu reinigen und zu entfernen sind in diesen Tagen Tradition. Reinigen Sie Ihren Wohnraum gründlich, entfernen Sie Dinge, die Sie nicht mehr benötigen und schaffen Sie Raum für etwas Neues. Räuchern Sie Ihre Wohnung mit Weihrauch oder Salbei, um negative Energien fernzuhalten und Vergangenes zu beseitigen.
Tarotkarten legen
Führen Sie jeden Tag eine Tarot-Lesung durch. Dabei steht jeder Tag für den kommenden Monat des nächsten Jahres. Also steht der 25. Dezember für Januar, der 26. Dezember für Februar und so weiter. Notieren Sie sich die Botschaften.
Setzen Sie Absichten
Nehmen Sie sich Zeit, um in Ihre innere Welt zu reisen, zu meditieren, Absichten zu setzen und ein Tagebuch zu führen. Achten Sie auf Ihre Gedanken, welche Einsichten durchströmen Sie in dieser Zeit? Die zwölf Rauhnächte gelten als eine Zeit, in der die Intuition sehr stark ist. Achten Sie darauf und vertrauen Sie Ihren Wahrnehmungen.
Denken Sie über Ihre Vergangenheit nach, protokollieren und meditieren Sie darüber. Unternehmen sie langsame Schritte und schließen Sie Frieden mit den Dingen, die im Jahr nicht so gut gelaufen sind.
Notieren Sie sich, was sich Ihrer Meinung nach zu verändern beginnt, wenn sie Dinge loslassen, die Sie nur behindern oder aufhalten.
Nutzen Sie Kerzen
Wählen Sie zwei Kerzen aus, die Sie während dieser Zeit begleiten. Eine symbolisiert das, was Ihr Leben nun verlässt und die Zweite symbolisiert das Einleiten von neuem Leben durch das Feuer der Transformation und Veränderung.
Zünden Sie diese Kerzen täglich an und formulieren Sie Ihre Absichten entweder laut oder in Gedanken. Sie können alternativ auch täglich zwei neue Teelichter dazu verwenden.
Wünschen Sie sich etwas
Die Rauhnächte sind eine kraftvolle Zeit, um Wünsche, Hoffnungen und Gebete zu formulieren. Schreiben Sie auf zwölf Zettel jeweils eine Absicht oder einen Wunsch. Falten Sie die Papiere zusammen und legen Sie in einen Korb.
Nehmen Sie jeden Abend einen Zettel heraus und verbrennen ihn, ohne das Geschriebene zu lesen. Öffnen Sie dann am zwölften Abend das übrig gebliebene Papier und lassen es als ein Zeichen oder Botschaft für das kommende Jahr wirken. Es bedeutet nicht, dass die anderen Absichten nicht wichtig sind, doch dieser hat Vorrang.
Zeit der Träume
Achten Sie in den Rauhnächten besonders auf Ihre Träume. Sie können wichtige Botschaften und Omen für die Zukunft enthüllen. Sie können uns auch Hinweise darauf geben, was losgelassen werden sollte.
Massieren Sie vor dem Zubettgehen Ihre Füße mit einem ätherischen Öl ein, um die Klarheit der Träume zu stärken. Dazu eignen sich Lavendel, Sandelholz, Rose, Weihrauch oder Beifuß. Legen Sie sich ein Tagebuch und einen Stift bereit, damit Sie beim Aufwachen aufschreiben können, woran Sie sich erinnern. Mythen berichten, dass die Träume, die wir in diesen Nächten haben, jeweils einem Monat innerhalb des nächsten Jahres entsprechen.