Das Kartenlegen gab es schon, bevor Johannes Gutenberg den Buchdruck erfand. Ab da war es möglich, eine kostengünstige Vervielfältigung von Literatur oder der Karten selbst vorzunehmen. Vorher fand das Kartenlegen mit einer Holzstich-Drucktechnik statt. Die erste Erwähnung von Spielkarten gab es im Jahr 1367. Das Tarot de Marseille wurde um 1500 das berühmteste und bedeutsamste Kartendeck zur Weissagung. In der Vergangenheit der berühmten Kartenleger spielen Namen wie Antoine de Gebelin und Jean-Baptiste Alliette eine wichtige Rolle.
Kartenlegen hat also eine sehr lange Tradition ...
Die bedeutendste Kartenlegerin des 19. Jahrhunderts war Madame Lenormand. Unter ihrem Decknamen Sybille von Paris, legte sie fast dem gesamten europäischen Hochadel die Karten. Die nach ihr benannten Lenormandkarten entstanden jedoch erst nach ihrem Tod.
Über 100 Jahre später taucht der Name Susanne Kipper auf. Sie lebte wahlweise in Berlin oder München. Sie konzipierte hauptsächlich für die gehobene Gesellschaft die Zigeunerkarten. Nach ihr wurden die Kipperkarten benannt.
Zu erwähnen wäre auch, Madame Blavatsky. Sie wurde als Helena von Hahn in der Ukraine 1831 geboren. Helena durchlebte verschiedene Glaubensrichtungen. Erst nach mehreren Weltreisen sammelte sie okkulte, spirituelle und schamanische Erkenntnisse und begann mit dem Kartenlegen. Sie starb 1891 in London.
Kartenleger in der Neuzeit
Die bekannteste Kartenlegerin in Deutschland ist zweifelsohne Madame Buchela. Berühmt wurde sie, als sie Konrad Adenauer beim Kartenlegen seinen Wahlsieg voraussagte. Außerdem half sie maßgeblich bei der Aufklärung einer Mordserie im Jahr 1969 mit. Dies geschah ohne ihre Karten, sondern sie merkte sich das PKW-Kennzeichen des Mörders, der sie des Öfteren für eine Beratung aufsuchte.
Zu erwähnen wäre natürlich auch noch Hajo Banzhaf. Der gelernte Bankkaufmann widmete sich ab 1985 seinem Steckenpferd, dem Kartenlegen, ganz und gar. Er übersetzte die Symbologie des Tarots neu. Hajo Banzhaf war Autor von vielen Büchern. Er verstarb an einer Lungenembolie 2009 in München. Er war ein großer Tarot-Meister. Das Legen von Karten hat schon immer eine gewisse Faszination auf Menschen ausgeübt. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Möchte man sich die Karten legen lassen, sollte man sich vorher genau informieren. Um in dieses Thema einzutauchen, lohnt es sich in jedem Fall einen Spezialisten zu befragen!