Gewalt in der Partnerschaft - Soll das wirklich Liebe sein?
Leider ist auch heute noch das Thema Gewalt in der Partnerschaft häufig ein Tabuthema, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesellschaftsschicht. Es wird auch heute noch gerne unter den Teppich gekehrt, häufig tatsächlich aus einem Schamgefühl heraus, wofür es realistisch aber nicht ansatzweise einen Grund gibt.
Formen der häuslichen Gewalt
Denkt man hierbei nur an körperliche Misshandlungen oder sexuelle Übergriffe, so ist dies leider nur ein Teil der ganzen Palette. Gewalt in der Partnerschaft kann auch viele andere Facetten haben, wie beispielsweise psychische, emotionale oder auch soziale interaktive Gewalt. Diese Formen sind am schwersten zu erkennen, da es kaum äußerliche Anzeichen gibt.
Auch sind es nicht nur Frauen, die der Gewalt in der Partnerschaft ausgesetzt sind. Auch Männer haben in nicht geringer Zahl darunter zu leiden. Tatsächlich schämen diese sich oftmals viel mehr als Frauen, mit anderen darüber zu reden.
Was tun gegen Gewalt in der Partnerschaft?
Darauf zu warten, dass sich die Situation bessert oder der Partner sich spontan positiv und ganz von alleine verändert, ist leider in den meisten Fällen Wunschdenken, dass viel zu oft viel zu lange am Leben erhalten wird. Gibt es tatsächlich keine Einsicht des gewalttätigen Partners, dass er Hilfe braucht, um etwas zu verändern, bleibt nur der eigene Weg aus dem Martyrium. Als erstes gilt es sich aktiv mit dieser Situation auseinanderzusetzen. Warum lasse ich diese Situation überhaupt zu? Mögliche eigene Schuldgedanken sollten direkt wieder ausgeblendet werden. Es gibt keine wirkliche Begründung für Gewalt in der Partnerschaft. Was kann ich jetzt tun? Gibt es Familie und Freunde, die einem wirklich nahe stehen, sollte man das Gespräch mit ihnen suchen. Gemeinsam lassen sich mehr Möglichkeiten und Wege finden, als alleine. Schämt man sich allerdings genau mit diesen Menschen über das Thema Gewalt in der Partnerschaft zu reden, dann sollte man sich außenstehende Hilfe bei einem Berater oder Coach suchen. Dieser wird gezielt mit Ihnen den Weg gehen um sich aus diesem schwarzen Loch zu befreien.
Auch sollte man sich überlegen ob man als Opfer häuslicher Gewalt Anzeige erstattet, um so dem gewalttätigen Partner in seine Schranken zu weisen und auch in Zukunft vor ihm geschützt zu sein, wenn er sich beispielsweise in Form von Stalking für das Verlassen werden rächen will.
Hat man diesen ersten Schritt aus dem Martyrium getan, gilt es das Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen, sich auf sich selbst zu besinnen, sein Selbstbewusstsein zu stärken und alles aus seinem Leben zu verbannen, was an diese dunkle Zeit erinnert. Hat man wieder zu sich selbst und seinem Leben gefunden, wird auch irgendwann der passende Partner vor der Tür stehen...