Seelenpartner sucht man nicht - Seelen finden sich
Sprechen Menschen über ihre große Liebe, dann ist früher oder später oftmals auch die Rede von einer Seelenverwandtschaft. Besonders Frauen stellen sich die vollkommene Liebe wie folgt vor: Für sie ist es der harmonische Gleichklang zweier Seelen, die füreinander bestimmt sind. Aber auch hart gesottenen Männern ist die Vorstellung nicht fremd, dass es da draußen irgendwo ihren Seelenpartner gibt. Einen Menschen, der quasi die andere Hälfte von ihnen darstellt, mit dem man(n) sich zu 100 % versteht und das am besten wortlos...
Die zweite Hälfte der eigenen Seele, die man endlich gefunden hat. Ein Gefühl von Vollständigkeit und Einheit. Doch was steckt nun wirklich dahinter? Und wie kann man seinen Seelenpartner erkennen?
Kann man eine Seelenverwandtschaft bemerken?
Eigentlich kann die Idee von der Seelenverwandtschaft nur im Bewusstsein entstehen, wenn davon ausgegangen wird, dass die Liebe von einer Kraft gelenkt wird. Ansonsten wäre es ja doch alles eher ein Zufall.
Damit setzt der Glaube an die Seelenverwandtschaft und damit an einen Seelenpartner eine gewisse Spiritualität voraus. Das bedeutet, dass niemand seinen Seelenpartner suchen kann, sondern dieser ist vorausbestimmt, ebenso ob und wann man ihn trifft. So gibt es auch keine bestimmten äußeren Merkmale, an denen dieser zu erkennen ist. Es sind vielmehr die Seelen, die wie magisch voneinander angezogen werden.
Im Internet sind viele Geschichten über Seelenverwandtschaft zu finden und es existiert sogar ein Dating-Portal, auf dem jeder seinen Seelenpartner suchen kann. Ob dies letztendlich zum Erfolg führt, bleibt wohl einer Probe und dem jeweiligen Ergebnis überlassen. Denn der seelische Zwilling kommt oder kommt nicht. Dafür wird keinerlei Technik benötigt. Allerdings erscheint es nicht unmöglich, seinem Seelenpartner auch im Internet zu begegnen, denn auch geschriebene Worte können in Resonanz gehen. Somit fungieren sie als Codeworte, die bei der richtigen Person ihre Wirkung zeigen und die Seelenliebe entfachen können. Dies bedeutet, dass wenn man auch im Internet authentisch, achtsam und mit dem Herzen dabei ist, könnte sich die zweite Hälfte der Seele offenbaren.
Dem Seelenpartner begegnen
Oftmals ist es so, dass man seinem Seelenpartner auf eine ganz ungewöhnliche Art und Weise, unverhofft und von jetzt auf gleich, begegnet. Auch wenn einem diese Person absolut fremd sein müsste, so bringt man dieser ein absolutes Vertrauen entgegen. Zwischen beiden besteht eine tiefe Anziehungskraft und die Verwunderung darüber, wie die Intensität erlebt wird, ist überwältigend. Es herrscht ein Zustand absoluter Wahrheit.
Eine Seelenliebe ist bedingungslos. Müsste man sie in Worte fassen, dann würde sie als inniger und tiefer beschrieben, also die von Mutter und Kind. Eine Seelenpartnerschaft beruht auf dem Wunsch, die verwandte Seele glücklich und zufrieden zu wissen. In einer solchen Verbindung übernimmt niemand Besitz von dem anderen, es gibt keinerlei Machtspiele und keine Erwartungen - nur tiefe Dankbarkeit.
Es kann auch sein, dass eine unglaublich intensive Anziehung auf sexueller Basis besteht, doch das muss nicht sein. Denn die Verbundenheit, die zwischen den Seelenpartnern besteht, geht weit über die erotische Anziehung und Verliebtheit hinaus und das von der ersten Sekunde an. Somit kann sich eine Seelenpartnerschaft auch in einer platonischen Beziehung manifestieren. So kann es der beste Freund oder die beste Freundin und somit ein wichtiger Teil des Lebens werden.
Wenn die zwei Hälften einer Seele sich gefunden haben
Doch auch wenn der Seelenpartner gefunden wird, so muss das nicht heißen, dass alles in aller bester Ordnung ist und die Harmonie und Sonnenschein 24/7 herrscht. Ein Seelenpartner spiegelt oft auch die tiefsten Blockaden von einem selbst wieder und dadurch ist es wiederum möglich, persönlich zu wachsen. Genau für dieses Wachstum ist auch die Seelenpartnerschaft da.
So kann eine Seelenpartnerschaft eben auch Trennung bedeuten, die durchaus schlimmer und schwerer zu verkraften ist als bisher durchlebte Trennungen. Die extrem tiefe Verbundenheit der beiden Seelenpartner kann hier eine Ursache sein. Es scheint unmöglich, sich mit weniger zufriedengeben zu müssen, womit neue Partnerschaften oftmals schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind, da sie an dieser einstigen Seelenliebe gemessen werden. Auch kann sich das Gefühl einstellen, dass das eigene Leben nur noch wenig lebenswert erscheint.
Zusammengefasst könnte man sagen, dass ein Seelenpartner ein Auf-den-Weg-Bringer ist. So kann er / sie einem nach Monaten oder Jahren wiederbegegnen, wenn beide Seelen einen gewissen Stand in ihrer Entwicklung erreicht haben. Dies kann einerseits bedeuten, dass der eine Partner dem anderen in irgendeiner Art und Weise auf die Sprünge helfen soll. Sind auf beiden Seiten jedoch alle Lernaufgaben erfüllt, kann es zu einer erfüllenden und beständigen Beziehung kommen, in welcher Konstellation auch immer sich diese widerspiegelt.
In jedem Fall ist solch eine Partnerschaft eine Bereicherung für unser eigenes Leben, aber eben auch für unser ganz persönliches Wachstum, denn jeder kann vom anderen profitieren. Sehen wir es einfach als Geschenk, denn nichts und niemand sonst kann diese einzigartigen Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle hervorbringen. Ist uns die zweite Hälfte unserer Seele noch nicht über den Weg gelaufen, dann gehen wir einfach offen durchs Leben und lassen uns überraschen.