Wohl niemand von uns kommt umhin, in der Liebe nach einer gewissen Zeit die rosarote Brille abzulegen. Die Phase des Verliebtseins ist irgendwann vorbei und an dessen Stelle tritt dann wahrhaftige Liebe und Beziehung. Der Blick wird klarer und auch die Schmetterlinge im Bauch werden weniger, dafür werden die vorhandenen Gefühle füreinander inniger und intensiver. Die Prioritäten verschieben sich. Treue, Vertrauen und Zuneigung bilden die Basis für die neue Stufe, die nun erreicht ist. Diese sind grundlegend, um die Liebe auch in der Routine des Alltags aufrecht zu erhalten. In der Realität gestaltet sich dies oftmals gar nicht so einfach, weil wir uns aufgrund der Herausforderungen manchmal selbst verlieren und somit auch unser Leben und unseren Partner vernachlässigen. Über einen gewissen Zeitraum können sich so Beziehungskonflikte entwickeln, die zu einer Belastung werden.
Die Konfliktursachen sind ganz vielfältig
Konflikte in Beziehungen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Allerdings gibt es tatsächlich Konfliktursachen, die am häufigsten in Umfragen angegeben werden, wenn es um vergangene Beziehungen geht. Dies sind unter anderem - unterschiedliche Lebenspläne, Geld und Finanzen, Untertreue oder Eifersucht, fehlende Romantik, zu wenig oder zu viel Sex, unterschiedliche Freizeitgestaltung oder Wochenendplanung, Freiraum oder Nähe, Hobbys, Haushalt, Freunde oder Familie des Partners. Dauerhaft können diese zum Ende der Partnerschaft führen. Oftmals darin begründet, dass sich nicht die Zeit genommen wird, um offen und ehrlich miteinander zu reden. Eine Beziehung bedeutet, dass beide Partner tagtäglich daran arbeiten müssen. Denn tatsächlich gibt es konstruktive Lösungen, die Beziehungskonflikte aus der Welt schaffen können.
Beziehungskonflikte können vermieden werden
Zauberwort - Kompromisse: Treffen zwei Menschen aufeinander, so kann es durchaus passieren, dass die Vorstellungen über die Lebenspläne ein wenig auseinandergehen. Kinder statt Karriere, Traumhaus im Grünen statt Loft mitten in der Stadt, Strandurlaub statt Städtehopping, hier ließe sich die Liste beliebig fortsetzen. Unterschiedliche Vorstellungen über die gemeinsame Zukunft können zu einer großen Herausforderung und somit zu einer Belastungsprobe werden. Trifft ein Partner eine Entscheidung für beide, so fühlt sich der andere oftmals verletzt, weil er oder sie nicht einbezogen wurde. Solch ein Egoismus kann dazu führen, dass die Partnerschaft in ihrer Basis infrage gestellt wird. So sollte durchaus schon zu Beginn der Beziehung über gemeinsame Zukunftspläne gesprochen werden, um Beziehungskonflikte zu umgehen. Man muss nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber schließlich kann man so die Frage beantworten, ob man wirklich zusammen passt und ob man bezüglich der Zukunftspläne des Partners möglicherweise einen Kompromiss eingehen würde.
Eifersucht vergiftet das Beziehungsklima: mitunter ein häufiger Grund, warum Partner sich in die Haare bekommen, Eifersucht und Untreue. Streit, haltlose Unterstellungen und Vorwürfe sind die Folge. Bevor man sich dem Gefühl der Eifersucht völlig hingibt, sollte man die Situation mit Abstand betrachten und mit einer außenstehenden Person darüber sprechen. So bekommt die Situation eine neue Wertigkeit. Und auch hier gilt - Kommunikation ist in diesem Fall Gold wert. Nur wenn offen darüber gesprochen wird, was der ausschlaggebende Grund ist und warum dies so gesehen wird, können Missverständnisse und somit auch Beziehungskonflikte abgewendet werden.
Freiraum und Nähe in Einklang bringen: Was am Anfang einer Beziehung völlig normal erscheint, dass man jede Sekunde mit dem geliebten Menschen verbringt, kann auf Dauer die Liebe ersticken. Fehlender Freiraum engt ein und erdrückt. Konflikte in Beziehungen entstehen erst gar nicht, wenn ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Freiraum geschaffen wird. Dies bedeutet, dass beide Partner sowohl ihre Freunde wie auch ihre Hobbys pflegen sollten. So sind beide ausgeglichen und es gibt immer wieder neue Gesprächsthemen. Außerdem wird dann die Zeit zu zweit viel interessanter und intensiver empfunden.
Nicht nur reden, sondern auch tun
Wie heißt es doch so schön - kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. In einer Partnerschaft hingegen sind es die kleinen Gesten, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern und das Herz höher schlagen lassen. Auch wenn es oftmals schwerfällt, so sollte auch im Alltagstrott die Romantik nicht untergehen. Es bedeutet, sich Gedanken darüber zu machen, womit man dem anderen zeigen kann, dass man ihn liebt. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass man sich ein Bein ausreißen muss oder danach Ebbe in der Brieftasche herrscht. Es sind vielmehr die kleinen Dinge, die besonders sind. Eine handgeschriebene Liebeserklärung, ein Stick mit den Lieblingsliedern fürs Auto, eine einzelne rote Rose, das Lieblingsessen kochen oder im Haushalt auch mal Hand anlegen, obwohl dies nicht zu den bevorzugten Beschäftigungen gehört. Es gibt genügend Dinge, die sowohl Frau wie auch Mann tun kann.
Lassen wir nicht zu, dass Beziehungskonflikte unsere Liebe ins Aus befördern. Tatsächlich haben wir es in der Hand, wie wir unserem Partner und unserer Beziehung umgehen. Ganz gleich, in welcher Situation wir uns auch befinden, Reden ist auch hier das A und O. Haben wir das Gefühl, dass wir in einer Sackgasse stecken, dann sollten wir uns nicht schämen, auch Hilfe von außen anzunehmen, wenn die Liebe tief in unserem Herzen verankert ist und die Partnerschaft uns wirklich etwas bedeutet.